Das Herzstück des Grand Egyptian Museum ist das Kindermuseum. Es handelt sich um einen aktiven Raum, der speziell für junge Besucher konzipiert wurde und in dem jedes Element zur Teilnahme und Entdeckung anregt, sodass auf sinnvolle und einprägsame Weise eine Verbindung zum altägyptischen Erbe hergestellt wird.
Die Umgebung ermöglicht spielerisches Lernen und praktische Entdeckungen, weckt Neugierde und fördert gleichzeitig den Stolz auf die kulturellen Wurzeln. Das Kindermuseum bietet ein gemeinsames, inspirierendes und unvergessliches Erlebnis.
Im Rahmen des GEM-Lernbereichs möchte das Kindermuseum junge Menschen dazu inspirieren, ihre Fähigkeiten zu entdecken und gleichzeitig das ägyptische Kulturerbe und die Geschichte Ägyptens kennenzulernen.
Mit diesem Wissen ausgestattet, wird die heranwachsende Generation den Weg in die Zukunft beleuchten und zur Gestaltung einer neuen Welt beitragen.
Das Kindermuseum im Grand Egyptian Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Begeisterung von Kindern für die altägyptische Zivilisation zu fördern. Als sicherer, warmer und kreativer Ort zum Lernen und Spielen bietet das GEM CM eine interaktive Umgebung, in der Kinder ihre bevorzugte Lernmethode wählen können und ihre kognitive, soziale, emotionale und körperliche Entwicklung angeregt wird. Der wahre Schatz befindet sich im Kindermuseum – es gibt ein Publikum. Mit der Mission, alle, insbesondere aber Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren und ihre Familien, zu ermutigen, das unglaublich reiche antike Erbe zu erkunden, das ihnen gehört, öffnet das GEM CM seine Türen für alle Ägypter. Und Reisende aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt sind mehr als willkommen. Die Schüler werden ermutigt, Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu studieren, und zwar durch Lehrplan-Lernerfahrungen, die stark von kreativen Ideen der GEM-Experten geprägt sind. So entwickeln sie ein ausgeprägtes kritisches Denkvermögen, ein gutes historisches Einfühlungsvermögen und eine tiefe Wertschätzung für das kulturelle Erbe Ägyptens. Das GEM CM ermöglicht es ihnen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und zum Ausdruck zu bringen. Um den Bedürfnissen von Touristen gerecht zu werden, hat das GEM CM neue, von Kindern geleitete Programme eingeführt, bei denen Kinder hinter den Kulissen Hand in Hand mit den Mitarbeitern des GEM CM zusammenarbeiten, um Erfahrungen zu schaffen, die für ihr Lernen von entscheidender Bedeutung sind.
Die Integration von Technologie bei GEM CM inspiriert, fordert heraus, klärt auf und sorgt durch interaktives Spielen für Innovation.
In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Museen und Institutionen wird GEM CM durch transformative Programme für Kinder verwirklicht.
Die Zeitstrahl-Galerie im Kindermuseum führt junge Besucher in das alte Ägypten ein, und zwar nicht als eine Aneinanderreihung einzelner Daten, sondern als eine lange, sich entfaltende Geschichte. Auf ihrem Weg durch diesen Raum verfolgen die Kinder den Aufstieg der ägyptischen Zivilisation von den frühen Gemeinschaften entlang des Nils über das Zeitalter der Pyramiden und der großen Königreiche bis hin zu den späteren Perioden der Fremdherrschaft. Anhand von anschaulichen visuellen Hinweisen, Karten und altersgerechten Texten können sie erkennen, wie verschiedene Epochen miteinander verbunden sind und wie große Ereignisse wie die Vereinigung Ägyptens oder die Herrschaft mächtiger Pharaonen in das Gesamtbild der Weltgeschichte passen.
Interaktive Elemente verwandeln die Zeitleiste in ein Entdeckungsspiel: Kinder können Artefakte und Szenen bestimmten Zeiträumen zuordnen, vergleichen, wie sich die Kleidung und Schrift über die Jahrhunderte hinweg verändert haben, und verstehen, wie sich das Alltagsleben gewandelt hat. Für Familien ist dies ein idealer Ausgangspunkt für einen Besuch im Kindermuseum des Grand Egyptian Museum, da es den Kindern eine mentale „Landkarte” an die Hand gibt, auf die sie zurückgreifen können, wenn sie später in anderen Galerien auf Mumien, Statuen oder Hieroglyphen stoßen.
Der Nil hat sich auf das Land konzentriert, weil es diese Landschaft war, die das Gedeihen der alten ägyptischen Zivilisation ermöglichte. Kinder entdecken, wie diese frühen Menschen zunächst durch Jagen und Fischen überlebten und später auf den fruchtbaren Auen des Flusses Getreide anbauten und Vieh züchteten. Genau wie in der Realität lernen sie, dass die Jahreszeiten des Nils ihren landwirtschaftlichen Kalender bestimmten und wo Dörfer und Städte lagen. Interaktive Stationen helfen den Kindern, Böden, Pflanzen und Werkzeuge zu betrachten, damit sie die Arbeit, die jeden Tag auf den Feldern stattfindet, nachempfinden können.
Einfache Modelle und Multimedia-Präsentationen zeigen, wie Bewässerungssysteme funktionieren und wie Güter und Menschen entlang des Flusses transportiert werden. Am Ende lernen die jungen Besucher, dass das alte Ägypten viel mehr war als nur Tempel und Gräber; es war ein lebendiger Ort, an dem die Menschen die Natur brauchten – und Wege fanden, sie zu kontrollieren –, um zu gedeihen.
In der Galerie „Königtum und Staat“ begegnen Kinder dem Pharao nicht nur als berühmte Figur aus Geschichten, sondern als echtes Staatsoberhaupt mit Verantwortlichkeiten und Symbolen der Macht. Ausstellungen und Aktivitäten erklären, wie der König mit Beamten, Schriftgelehrten und Soldaten zusammenarbeitete, um Steuern einzutreiben, Bauprojekte zu organisieren und die Grenzen Ägyptens zu schützen. Einfache, kindgerechte Grafiken zerlegen komplexe Ideen wie Regierung, Verwaltung und Recht in Konzepte, die junge Köpfe leicht verstehen können.
Anhand von Nachbildungen und Rollenspielen können Besucher Kronen, Zepter und königliche Embleme erkunden und sehen, wie das Bildnis des Königs auf Denkmälern, Münzen und offiziellen Dokumenten dargestellt wurde. In interaktiven Spielen werden Kinder beispielsweise aufgefordert, „den Pharao zu beraten“ oder königliche Symbole ihren Bedeutungen zuzuordnen, wodurch abstrakte Geschichte zu einer spielerischen Herausforderung wird. Ziel ist es zu zeigen, dass es beim Königtum nicht nur um Ruhm ging, sondern auch um die Aufrechterhaltung von Ordnung, Gerechtigkeit und Stabilität in einem riesigen und vielfältigen Land.
Die Gemeinschaftsgalerie verlagert den Fokus von der Elite auf den Alltag: die Bauern, Handwerker, Händler, Mütter und Kinder, die das Herzstück der altägyptischen Gesellschaft bildeten. Hier können Kinder durch rekonstruierte Häuser, Geschäfte und Stände schlendern, um mehr über die Ernährung, die Kleidung und die Berufe der Menschen zu erfahren. Sie lernen die geschäftigen Städte und ruhigen Dörfer des alten Ägypten kennen, in denen Nachbarn, Freundschaften und tägliche Aufgaben ein Gemeinschaftsgefühl schufen. Aktivitätsstationen regen Kinder dazu an, sich als junge Ägypter zu sehen, die verschiedene Berufe erlernen, im Haushalt helfen oder alte Spiele spielen.
Bilder und Objekte zeigen die Rolle der Frauen, große Familien und gemeinsame Feste. Indem die Galerie die alten Ägypter als echte Menschen mit ihren eigenen Berufen, Sorgen und Freuden zeigt, weckt sie bei den Kindern Empathie und vermittelt ihnen, dass Geschichte nicht nur von berühmten Persönlichkeiten handelt, sondern von ganzen Bevölkerungsgruppen, die am Nil lebten.
Die Galerie „Glaubensvorstellungen” führt Kinder auf sanfte und leicht verständliche Weise in die reichhaltige religiöse Welt des alten Ägyptens ein. Farbenfrohe Ausstellungsstücke präsentieren einige der wichtigsten Götter und Göttinnen und erklären, was sie repräsentierten – wie die Sonne, den Himmel, Schutz oder Weisheit – und wie die Menschen sie durch Opfergaben, Gebete und Tempelbesuche verehrten. Anstatt sich nur auf komplexe Theologie zu konzentrieren, zeigt die Galerie, wie Glaubensvorstellungen Feste, Symbole und alltägliche Entscheidungen prägten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die altägyptische Vorstellung vom Leben nach dem Tod. Anhand von Modellen und interaktiven Medien lernen Kinder, warum Gräber mit Gegenständen gefüllt wurden, warum Mumifizierungen durchgeführt wurden und wie die Menschen hofften, in einer schönen nächsten Welt ewig zu leben. Einfache Geschichten führen sie in die Vorstellung ein, dass die Seele gerichtet und beschützt wird, immer auf respektvolle und altersgerechte Weise. So können junge Besucher erkennen, dass Glaubensvorstellungen nicht nur Mythen waren, sondern mächtige Ideen, die das Leben der Menschen bestimmten, ihre Erinnerung an ihre Lieben prägten und ihre Hoffnung für die Zukunft nährten.
Die Wissensgalerie spricht die Neugier und den Intellekt der alten Ägypter an. Sie vermittelt Kindern Wissen über die Schriftgelehrten, jene weisen Männer, die das Schreiben von Hieroglyphen erlernten und wichtige Aufzeichnungen für Tempel, Paläste und Unternehmen führten. An interaktiven Stationen können Kinder versuchen, Zeichen nachzuzeichnen, mit denen sich Botschaften entschlüsseln lassen, oder vielleicht ihren eigenen Namen in alten Schriftzeichen schreiben und so die geheimnisvolle Schrift in ein unterhaltsames Ratespiel verwandeln.
Neben dem Schreiben sehen die Besucher auch praktische Wissenschaft in Aktion, wie zum Beispiel die Vermessung des Landes nach der Nilflut, die Beobachtung des Himmels zur Erstellung eines Kalenders und die Anwendung einfacher Mathematik für Handel und Bauwesen. Mithilfe von Modellen und elektronischen Werkzeugen können Besucher lernen, wie Baumeister Monumente planten, Ärzte in der Natur nach Heilmitteln suchten und Handwerker viele Materialien testeten. Indem diese alten Errungenschaften mit modernen Schulfächern – Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen – in Verbindung gebracht werden, hilft die Galerie den Kindern zu verstehen, dass Lernen schon immer ein wichtiges Werkzeug war, von den Klassenzimmern der Pharaonen bis zu ihren eigenen.
Die Galerie ist wie eine Ausgrabungsstätte eingerichtet, was Kindern viel Spaß macht, und zeigt, wie Geschichte in der heutigen Zeit entdeckt wird. Kinder tun das, was echte Arbeiter auf der archäologischen Reise tun: Zuerst schauen sie sich die Orte an, dann graben sie vorsichtig Dinge aus, machen sich genaue Notizen darüber, wo jedes Objekt gefunden wurde, und schließlich untersuchen sie die Fundstücke in einem Labor.
Die Ausstellungsstücke veranschaulichen den Wert des Kontexts und zeigen, wie ein Topf, eine Perle oder ein Knochenstück je nach Fundort und Fundumständen ganz unterschiedliche Geschichten erzählen können. Simulierte Gräben und Nachbildungen von Werkzeugen zum Spielen, Puzzles, mit denen sie zerbrochene Artefakte zusammensetzen oder erraten können, wofür verschiedene Gegenstände verwendet worden sein könnten – hier lernen Kinder etwas über Konservierung, 3D-Scanning und darüber, wie Museen entscheiden, was sie ausstellen. Die Kinder werden erkennen, dass Geschichte nicht etwas Abgeschlossenes ist, sondern etwas, das ständig neu entdeckt und interpretiert wird. Sie werden auch erkennen, dass sie selbst junge Archäologen sein können, indem sie Fragen stellen und die Fundstücke sorgfältig betrachten.
Direkt vor den Innenräumen bietet der Palmengarten Familien frische Luft in einer Grünanlage, die vom weitläufigen GEM-Campus umgeben ist. Dieser als kleine Oase innerhalb des Museumsgeländes beschriebene Landschaftsbereich verbindet das Kindermuseum mit dem Bildungszentrum, den Kunst- und Handwerksräumen sowie den Gastronomie- und Einkaufsbereichen. Hier können sich Kinder zwischen den Galeriebesuchen bewegen, entspannen und erholen, ohne das Museum verlassen zu müssen.
Schattige Wege, Palmen und Sitzbereiche schaffen eine ruhige, sichere Umgebung, in der Kinder über das Gelernte plaudern, ihre Lieblingsartefakte skizzieren oder einfach einen Snack mit Blick auf die Pyramiden genießen können. Für Eltern und Lehrer ist der Palmengarten auch ein natürlicher Treffpunkt oder Picknickplatz während Schulausflügen und Familienausflügen. Durch die Kombination von Kultur, Natur und Erholung trägt er dazu bei, dass ein Besuch im Grand Egyptian Museum und seinem Kindermuseum zu einem kompletten Tagesausflug wird und nicht nur zu einer kurzen Tour im Innenbereich.